Bodyplethysmographie

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Was ist die Bodyplethysmografie?

Bodyplethysmographie,Bild Krankenhaus Lübbecke

Die Bodyplethysmografie (Ganzkörper-Plethysmografie) ist ein Verfahren zur Funktionsprüfung der Lunge. Es erlaubt die exakte Bestimmung des Lungenvolumens und des Atemwegs-Widerstandes.

Die Wortteile "plethys" und "graphie" leiten sich aus dem Griechischen ab. Dabei kann "plethys" mit Fülle oder Menge übersetzt werden, während "graphie" Aufzeichnungs-Verfahren bedeutet.


Wie funktioniert die Bodyplethysmografie?

Bei der Bodyplethysmografie befindet sich der Patient in einer luftdichten Kammer und atmet über ein Mundstück in einen separaten Raum. In der Kammer entstehen atmungsbedingte Druckschwankungen. Daraus wird der Druck in den Lungenbläschen (Alveolardruck) ermittelt. Durch gleichzeitige Messung des Atemstroms am Mund lässt sich auch der Atemwegs-Widerstand "R" (Resistance) bestimmen. Dieser Widerstand erlaubt Rückschlüsse darauf, wie stark die Atemwege blockiert oder verengt sind.

Eine zweidimensionale Aufzeichnung der Messwerte ergibt ein Druck-Volumen-Diagramm, die so genannte Atemschleife. Die Form dieser Schleife ist für bestimmte Lungenerkrankungen charakteristisch.

Mit Hilfe der Bodyplethysmografie lassen sich auch Luftmengen ermitteln, die der Mensch gar nicht ausatmen kann (Residualvolumen, thorakales Gasvolumen). Diese Luftvolumina sind bei einigen Erkrankungen der Lunge erhöht.


Wozu dient die Bodyplethysmografie?

Mit dieser Untersuchung kann der Arzt feststellen, wie gut die Lunge arbeitet. Jede einzelne Messgröße der Bodyplethysmografie ermittelt einen speziellen Aspekt der Lungenfunktion. Die Normalwerte sind von Körpergrösse, Geschlecht und Alter abhängig. Folgende Messgrößen des Verfahrens gibt es:


Atemwegs-Widerstand (Resistance)

Das ist der Strömungs-Widerstand in den Atemwegen (max. 0,35 kPa/l/s).


Atemzugvolumen (AZV)

Es entspricht dem ein- bzw. ausgeatmeten Volumen bei normalem Atemzug (etwa 0,5 Liter Luft).


Inspiratorisches Reservevolumen (IRV)

Dies ist das Volumen, das nach normaler Einatmung noch zusätzlich eingeatmet werden kann (etwa 3 Liter Luft).


Expiratorisches Reservevolumen (ERV)

Es ist das Volumen, das nach normaler Ausatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann (etwa 1,7 Liter Luft).


Inspiratorische Kapazität (IC)

Sie ist definiert als das Volumen, das nach normalem Ausatmen maximal eingeatmet werden kann (etwa 3,5 Liter Luft).


Vitalkapazität (VC)

Das ist das Volumen, das nach maximaler Einatmung maximal ausgeatmet werden kann (3,3 bis 4,9 Liter Luft).

Einsekundenkapazität (FEV1, Tiffeneau-Test)

So wird das Volumen bezeichnet, das bei maximaler Einatmung in einer Sekunde maximal ausgeatmet werden kann (min. 70 Prozent).


Residualvolumen (RV)

Dabei handelt es sich um das Luftvolumen, das nach maximaler Ausatmung in der Lunge verbleibt (etwa 1,3 Liter Luft).

Anhand dieser Messwerte kann der Arzt Ventilations-Störungen erkennen (Ventilation = lat. Belüftung, Kühlung zufächeln).

Der Arzt teilt Ventilations-Störungen in zwei Gruppen ein: die restriktiven und die obstruktiven Störungen. Mit Hilfe der Bodyplethysmografie lassen sich die beiden gut voneinander unterscheiden und in ihrem Schweregrad sehr genau beurteilen.

Obstruktive Störungen sind am häufigsten. Sie werden durch eine Verengung der Atemwege (Obstruktion) verursacht. Dabei muss besonders beim Ausatmen gegen einen erhöhten Widerstand geatmet werden. Folgende Erkrankungen können dazu führen:

Asthma bronchiale,

Chronische Bronchitis,

Lungenemphysem,

Einengung der Luftwege z.B. durch Schleim, Tumor oder Fremdkörper;


Restriktive Ventilationsstörungen werden durch eine verringerte Dehnbarkeit der Lunge bzw. des Brustkorbes verursacht. Die Ursachen sind beispielsweise eine Lungenverhärtung (Lungenfibrose), Flüssigkeitsansammlung im Lungenspalt (Pleura-Erguss) oder ein hoch stehendes Zwerchfell (Zwerchfellparese).

Wie läuft die Bodyplethysmografie ab?

Der Patient sitzt in einer luftdicht abgeschlossenen Kammer, die Ähnlichkeiten mit einer Telefonzelle hat. Er atmet dabei über ein Mundstück ein und aus.


Welche Komplikationen können auftreten?

Die Bodyplethysmografie ist praktisch gefahrlos. Sie kann bereits bei Kleinkindern zuverlässig durchgeführt werden.

Quelle: Netdoktor.de