Aclidiniumbromid
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Aclidiniumbromid ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Anticholinergika und wird verwendet, um die verengten Atemwege bei Erwachsenen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zu erweitern. Die Anwendung erfolgt inhalativ mittels eines Pulverinhalators.
Wirkungsmechanismus
Aclidiniumbromid wirkt als Antagonist insbesondere am Muskarinrezeptor M3, an dem es, verglichen mit den vier anderen Muskarinrezeptoren (M1, M2, M4 und M5), eine längere Bindungsdauer aufweist. M3-Rezeptoren regeln die Kontraktion der glatten Muskulatur der Luftwege. Durch die M3-Rezeptorblockade mit Aclidiniumbromid entsteht eine lang andauernde Hemmung der acetylcholinvermittelten Bronchienverengung.
Nur ein sehr geringer Teil, nämlich unter 5 % der inhalierten Dosis, gelangt unverändert in den systemischen Blutkreislauf. Diese niedrige Bioverfügbarkeit hat ihre Ursache in einer raschen und umfänglichen systemischen und präsystemischen Hydrolyse des Wirkstoffs.
Anwendungsgebiet
Aclidiniumbromid ist als Pulver zur Inhalation seit Juli 2012 in der EU unter den Namen Bretaris Genuair und Eklira Genuair (Almirall, S.A.) zugelassen zur symptomatischen, bronchodilatatorischen Dauertherapie bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).
Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei bis zu 1 von 10 Behandelten beobachtet wurden, sind Kopfschmerzen, Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), Rhinopharyngitis, Husten und Durchfall. Eine sehr vorsichtige Anwendung ist angebracht bei Patienten mit vorangegangenen bestimmten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (vorangegangener Herzinfarkt, instabile Angina pectoris, Arrhythmie, Krankenhauseinweisung aufgrund einer Herzinsuffizienz der Stadien NYHA III und IV), ebenso bei Patienten mit symptomatischer gutartiger Prostatavergrößerung, mit Harnabflussbehinderung im Blasenhals oder einem Engwinkelglaukom.
Aclidiniumbromid und seine Metaboliten zeigten in in-vitro-Studien weder Hemmung noch Anregung von CYP450-Enzymen oder Esterasen; auch sind sie keine Substrate oder Inhibitoren von P-Glykoprotein, so dass Anwendungsbeschränkungen über solche Wechselwirkungen nicht zu erwarten sind.
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