Respiratorische Insuffizienz: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2015, 06:28 Uhr
Als respiratorische Insuffizienz bzw. Ateminsuffizienz wird eine Störung der äußeren (mechanischen) Atmung bezeichnet, die zu einer Minderbelüftung der Lungenbläschen (alveoläre Hypoventilation) führt, die Folge einer Behinderung des Gasaustausches in den Lungenbläschen ist (pulmonale Diffusionsstörung) oder eine Minderbelüftung verschiedener Lungenabschnitte (pulmonale Verteilungsstörung) bewirkt. In allen Fällen kommt es zu einer Veränderung der Blutgaswerte. Auf die unterschiedlichen Ursachen Bezug nehmend wird bei dieser eingeschränkten Belüftung der Lungen in obstruktive Ventilationsstörung und restriktive Ventilationsstörungen unterteilt.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung
Man unterscheidet die Partialinsuffizienz, bei der der Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut absinkt, der Kohlendioxidpartialdruck jedoch noch kompensiert werden kann, von der Globalinsuffizienz, bei der beide Parameter pathologisch verändert sind.
Am zeitlichen Verlauf orientiert werden Insuffizienzen in akute und chronische Formen unterteilt.
Chronische respiratorische Insuffizienz
Diese Form ist die weitaus häufigere. Als Folge treten individuell unterschiedlich schwer erlebte Luftnot, Husten, Leistungsschwäche und unter Umständen Zyanose auf. Klinische Zeichen wie Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel sind nur bei längerem Verlauf zu beobachten. Als Ursachen chronischer Ateminsuffizienz kommen die Chronische Bronchitis, Pneumokoniosen, das Lungenemphysem oder Tumore in Frage. Auch nach Operationen mit Entfernung von Lungenlappen Lobektomie oder eines Lungenflügels (Pneumektomie) kann Ateminsuffizienz auftreten.
Akute respiratorische Insuffizienz
Die Kardinalsymptome sind dieselben wie bei der chronischen Verlaufsform. Durch das plötzliche Einsetzen kommt jedoch häufig eine ausgeprägte affektive Reaktion mit Angst und Erstickungsgefühl hinzu. Als akute Ursachen sind schwer verlaufende Lungenentzündungen, Aspiration (Einatmen) von Fremdkörpern oder Wasser (Ertrinken) sowie Verletzungen der Lunge (Pneumothorax) möglich. Der akute Asthmaanfall stellt ein Beispiel paroxysmaler (anfallsartiger) Atemfunktionsstörungen dar. Schwere systemische Erkrankungen können zum Bild der Schocklunge ARDS führen, auch hier tritt schnell eine kritische Ateminsuffizienz auf.
Bei kardialen Dekompensationen mit Ausbildung eines Lungenödems (Herzinsuffizienz, Herzinfarkt) oder pulmonaler Gefäßverlegung (Lungenembolie) ist Luftnot als Symptom typisch, prognostisch entscheidend ist jedoch in der Regel weniger die Lungen-, sondern die Herzfunktion.
Neben den genannten Störungen der Lungenfunktion selbst kann auch eine Beeinträchtigung des Atemzentrums in Hirnstamm, beispielsweise durch Vergiftung mit Opiaten zu akuter Ateminsuffizienz führen (Atemdepression). Als führendes Symptom tritt in diesem Fall keine Luftnot auf, stattdessen kommt es schnell zu Bewusstseinsstörungen und schlimmstenfalls zum Tod.
Therapie
In der Therapie hat die Behandlung der Grunderkrankung Vorrang. Eine symptomatische Verbesserung kann durch Sauerstoffgabe über eine Nasensonde erreicht werden. In einigen Fällen (Ventilationsinsuffizienz, früher respiratorische Globalinsuffizienz) mit erhöhten CO2-Werten ist die Zufuhr von Sauerstoff nur mit gleichzeitiger maschineller Atemhilfe (Beatmung) möglich.
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