Respiratorische Azidose

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Unter einer respiratorischen Azidose versteht man eine durch die Atmung (Respiration) verursachte Übersäuerung des Blutes (Abfall des Blut-pH-Wertes unter 7,35).

Ursachen

Eine respiratorische Azidose („atmungsbedingte Übersäuerung“) tritt immer dann auf, wenn die Abatmung von Kohlendioxid gestört ist (beispielsweise bei Hypoventilation). Der CO2-Partialdruck in den Alveolen und im (arteriellen) Blut steigt, es kommt zu einer Verschiebung des Puffergleichgewichts <math>CO_\mathrm{2}</math> + <math>H_\mathrm{2}O</math> ↔ <math>H_\mathrm{2}CO_\mathrm{3}</math> → H+ + HCO3- nach rechts und damit zum „Überschuss” von H+ Ionen.

Hypoventilation tritt zum Beispiel bei Lungenfunktionsstörungen, bei medikamentös verursachten vermindertem Atemantrieb (Atemdepression) oder bei Langzeitbeatmeten auf.

Folgen

In ausgeprägten Fällen ist der Patient zyanotisch („blaue Lippen“) und hat Atemnot. Die Atemnot ist jedoch ein sehr unzuverlässiges Zeichen. Klinisch achtet man auf Tachykardie, Blutdruckanstieg und pulmonale Hypertonie als Folge der Hyperkapnie. Auch konjunktivale Injektionen, Rötungen der Gesichtshaut durch CO2-bedingte Vasodilatation, Hirndruckzeichen Stauungspapille, Verwirrung und Koma CO2-Narkose können beobachtet werden.

Kompensatorisch reagieren die Nieren mit vermehrter Protonenausscheidung.

Kann eine starke respiratorische Azidose nicht ausreichend durch die Niere kompensiert werden, führt ein weiteres Absinken des Blut-pHs zum Tod.

Therapie

Die ausgeprägte respiratorische Azidose muss meist mechanisch durch Verbesserung der Atmung (beispielsweise auch eine Beatmung) behandelt werden.

Medikamentös kann man die Gabe von Theophyllinen und Beta-Sympathomimetika versuchen.

Vorsicht ist bei der alleinigen Gabe von Sauerstoff geboten, da dabei die Hyperkapnie noch verstärkt werden kann.

Vorsicht ist bei der Gabe von Sedativa und Opiaten geboten, da sie die Atmung noch weiter verschlechtern. Im Gegenteil kann man versuchen, durch die Gabe von Flumazenil (Anexate) oder Naloxon (Narcanti) eine möglicherweise vorliegende Überdosierung solcher Stoffe zu beheben.

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