Atemdepression: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2015, 06:29 Uhr
Mit Atemdepression wird eine zunehmende Bradypnoe (= verlangsamte Atmung) bezeichnet, bei der die Atemfrequenz auf weniger als zehn Atemzüge pro Minute sinkt (normal sind bei einem Erwachsenen 16 bis 20 Atemzüge pro Minute).
Bei der Atemdepression wird in der Regel keine Atemnot (Dyspnoe) empfunden; die wenigen Atemzüge enthalten nicht weniger Volumen, sind manchmal sogar vertieft. Durch die geringe Atemfrequenz ist aber der Gasaustausch nicht ausreichend, um die Organfunktionen vollständig aufrechtzuerhalten.
Ursache
Die Ursache einer Atemdepression ist das verminderte Ansprechen des Atemzentrums auf Atemantriebe (vor allem des Antriebes durch den erhöhten CO2-Partialdruck des Blutes). Das Atemzentrum kann beeinflusst sein durch:
- ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
- Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS)
- Arzneimittel (Betäubungsmittel / Narkotika)
Massive Überdosierung von Morphin, Fentanyl u.ä. kann zu einer arzneimittel-induzierten Atemdepression führen. Bei einer angemessenen Schmerztherapie mit Betäubungsmitteln ist dies aber nicht zu befürchten. Die unbegründete Angst vor einer Atemdepression führt aber immer noch dazu, dass bei vielen Schwerkranken eine adäquate Schmerzeinstellung nicht oder erst sehr spät erfolgt.
Maßnahmen bei einer Atemdepression
- - Überwachung der Vigilanz und der Atemfrequenz
- - beim erweckbaren Patienten diesen immer wieder zum Einatmen auffordern;
- - bei opioid-induzierter schwerer Atemdepression kann ärztlicherseits der Antagonist Naloxon verabreicht werden