Lungensport: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2015, 06:25 Uhr
Lungensport hat nicht viel mit dem sog. Breiten- oder womöglich sogar Leistungssport gemeinsam. Hier treffen sich vielmehr Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, die bei körperlichen Belastungen relativ schnell Atemnot bekommen.
Wie leicht wird dann jeglicher Belastung ausgewichen: Fahrstuhl oder Rolltreppe benutzen statt Treppensteigen, immer kleinere Strecken werden mit dem Auto statt zu Fuß zurück gelegt.
Durch diese Schonung sinkt die Belastungsgrenze immer weiter, zum Schluss besteht schon im Ruhezustand Atemnot. Ein Teufelskreis ist entstanden, der durchbrochen werden muss – der Betroffene erfährt eine zunehmende Dekonditionierung.
Diese Patienten benötigen daher eine ganz spezielle Sport- und Bewegungstherapie: - angepasst an die individuelle Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit - sie soll nicht überfordern, sondern ermutigen, weiter zu machen - sie lässt den Patienten eine verbesserte Belastbarkeit und bessere Ausdauer merken - und macht durch das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe obendrein noch Spaß.
Die Lungenfunktion hat sich in den meisten Fällen nicht nennenswert verbessert, aber die Teilnehmer berichten nach etwas längerer Teilnahme: - Treppensteigen fällt leichter, es sind nicht mehr so viele Pausen nötig - Wege, die früher zu lang oder zu steil erschienen, können wieder leichter bewältigt werden - man kann wieder besser mit anderen Schritt halten und muss nicht so oft stehen bleiben - auch Lasten können wieder besser getragen werden
Das gesamte Herz-Kreislauf-System ist stabilisiert, die Muskulatur ist besser durchblutet, die fortschreitende Dekonditionierung konnte durchbrochen werden. Das tägliche Leben ist zwar nicht problemlos geworden, aber wieder etwas besser zu bewältigen, die Lebensqualität steigt.
Deutschlandweit entstehen immer mehr ärztlich begleitete, von geschulten Fachübungsleitern geführte Lungensportgruppen, sodass jeder Betroffene inzwischen in seiner Nähe fündig werden kann.
Individuell nach Krankheitsstand, persönlicher Befindlichkeit und aktuell gemessenem Peak Flow werden die Übungen festgelegt, dabei wird der Pulsoxymeter zur Überwachung eingesetzt. Manchmal wird auch entschieden, dass der Patient heute lieber aussetzen sollte.
Die Aktivitäten gehen von Beweglichkeitstraining über Gymnastik bis zu Kraft- und Ausdauertraining, in manchen Gruppen auch Walking im Freien und Gruppenspiele.
Am Anfang steht die Aufwärmphase, am Ende eine Entspannungsphase.
Ergänzt wird der Lungensport idealerweise durch private Übungen zu Hause und eine Patientenschulung.
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