Langzeitsauerstofftherapie

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Erläuterungen zur Langzeitsauerstofftherapie

Die Langzeitsauerstofftherapie (Long-Time-Oxygen-Therapy = LTOT) Unter Langzeitsauerstofftherapie wird die Applikation von Sauerstoff für mindestens 16 Stunden und mehr verstanden. Die Ziele dieser Therapie sind es, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu steigern, die Morbidität (Anzahl der Patienten, die eine bestimmte Erkrankung erlitten haben) und Mortalität (Sterblichkeitsrate) herabzusetzen.

Die Langzeitsauerstofftherapie wird vom Lungenfacharzt, nach mehrfachen Blutgasanalysen, bei denen der PaO²-Wert (Sauerstoffpartialdruck) jeweils kleiner 55 mmHG waren, verordnet. Bei bestimmten Erkrankungen, (Cor pulmonale, Polyglobulie) kann der Sauerstoffpartialdruck auch bei 60 mmHG liegen.

Wenn die Lunge den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen kann, wegen fortgeschrittener Lungenerkrankung, dann leidet der Patient an einer Leistungsschwäche und massiver Atemnot, vor allen Dingen bei Belastung. Hier kann die zusätzliche Verabreichung von Sauerstoff die Symptome lindern. Da Sauerstoff jedoch ein flüchtiges Gas ist, hält die Wirkung nur so lange an, wie man auch den Sauerstoff einatmet. In dem Augenblick, wo die Nasenbrille abgenommen wird, ist der vorherige Zustand wieder da, nämlich Atemlosigkeit und verminderte Belastbarkeit.


Das bedeutet für viele Patienten 24h Sauerstoffzufuhr.

Zur Verfügung stehen mobile Flüssiggasgeräte, stationäre und mobile Konzentratoren, so dass für jeden Patienten die optimale Versorgung gefunden werden kann, damit er auch mobil bleibt und am öffentlichen Leben wieder teilhaben kann. Leider wird die Behandlung häufig nicht kontinuierlich durchgeführt, da viele Patienten sich nicht trauen, mit einer Nasenbrille und einem Rucksack auf dem Rücken in die Öffentlichkeit zu gehen. Voraussetzung dafür, dass die Sauerstoffbehandlung sinnvoll ist und die Krankenkassen die hohen Kosten dafür übernehmen, sind ein bestimmter Schweregrad der Erkrankung und der Nachweis der Verträglichkeit, der durch eine sogenannte Testatmung in einer Praxis oder Klinik nachgewiesen werden muss. Weitere unabdingbare Voraussetzung ist vollständiges Einstellen des Rauchens. Zusammenfassend muss bei Patienten mit folgenden Erkrankungen eine Langzeitsauerstofftherapie in Betracht gezogen werden, wenn eine chronische Hypoxämie (Sauerstoffunterversorgung) nachgewiesen wurde:

- Chronisch-obstruktive Bronchitis und Lungenemphysem (COPD ab Grad II) - Lungengerüsterkrankungen - zystische Fibrose - Neuromuskuläre und Thoraxwanderkrankungen - Weitere Krankheitsbilder, wie pulmonale Hypertonie, chronische Herzinsuffizienz und maligne pulmonale Erkrankungen.

Mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung kann auch der Gasaustausch innerhalb der Lunge massiv gestört sein (respiratorische Insuffizienz), so dass das Kohlendioxyd nicht mehr richtig abgeatmet werden kann. Man spricht dann von einer Hyperkapnie. Gemessen werden die Werte mit einer Blutgasanalyse. Bei der Hyperkapnie wird dann eine druckkontrollierte Beatmung durchgeführt, die es dem Patienten ermöglicht, das CO² besser abatmen zu können. Je nach Bedarf wird diese Beatmung nur des Nachts durchgeführt. Es gibt aber auch Patienten, die diese Beatmung tagsüber benötigen.

Siehe auch Sauerstoff-Langzeittherapie