Staphylococcus aureus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Februar 2015, 14:46 Uhr

Staphylococcus aureus ist ein kugelförmiges, Gram-positives Bakterium, das häufig in Haufen (Traubenform) angeordnet ist (Haufenkokken). Staphylokokken bewegen sich nicht aktiv und bilden keine Sporen. Die Größe liegt üblicherweise zwischen 0,8 und 1,2 µm. Staphylococcus aureus ist weit verbreitet, kommt in vielen Habitaten vor, lebt meistens als harmloser Saprobiont und Kommensale, kann aber auch pathogen sein.


Unter MRSA

(gleichbedeutend auch als ORSA bezeichnet) versteht man im engeren Sinne Staphylococcus-aureus-Stämme, die gegen alle bisher marktverfügbaren β-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicillin) resistent sind. Sie sind allerdings in der Regel multiresistent, verfügen also meist auch über Resistenzen gegenüber anderen Antibiotikaklassen, so gegen Chinolone, Tetracycline, Aminoglykoside, Erythromycin, Sulfonamide. VISA besitzen zusätzlich eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Vancomycin und anderen Glykopeptidantibiotika. Die wenigen bisher beschriebenen VRSA-Stämme sind resistent gegenüber Vancomycin und anderen Glykopeptidantibiotika.

Methicillin wurde historisch für den Antibiotika-Sensitivitätstest von Bakterien eingesetzt. Eine Therapie erfolgt im positiven Fall meist mit Vancomycin, Daptomycin oder Linezolid. Die Behandlung sollte sich am Antibiogramm orientieren, denn auch gegen Vancomycin sind schon Resistenzen aufgetreten (VRSA).

Methicillin und Oxacillin gehören zu den Penicillinase-stabilen Penicillinen. In Deutschland wird unter anderem Oxacillin eingesetzt. Weitere Vertreter dieser Stoffklasse sind Cloxacillin, Dicloxacillin und Nafcillin (in den USA verwendet). Methicillin wird nicht mehr zur Therapie verwendet.

Erstmals beschrieben wurden MRSA Anfang der 1960er Jahre in Großbritannien.[5][6]

In Deutschland bekannt wurden sie auch durch den Fernseh-Dokumentarfilm „Tatort Krankenhaus“ von Tilman Wolff. Darin wurde 2008 verdeutlicht, dass in deutschen Krankenhäusern jährlich bei etwa 160.000 Menschen eine MRSA-Besiedelung festgestellt wird und dass es im Klinikalltag vielfach an elementaren Hygienemaßnahmen wie Händewaschen mangelt

Neben diesen typischen Krankenhaus-assoziierten MRSA werden seit einigen Jahren auch MRSA beschrieben, die Personen außerhalb von Einrichtungen des Gesundheitswesens besiedeln, sogenannter „community acquired MRSA“. Eine dritte Gruppe stellen die Nutztierassoziierten MRSA („livestock associated“ MRSA) dar, die bei praktisch allen Nutztierarten gefunden werden können, insbesondere aber bei Schweinen, Mastkälbern und Mastputen. Diese Keime besiedeln nicht nur die Tiere, sondern häufig auch die Personen, die die Tiere betreuen. Im Rahmen der Schlachtung können die Keime auch auf das Fleisch übertragen werden. Dies wird insbesondere beim Geflügelfleisch (Hähnchen- und Putenfleisch) häufig beobachtet. Allerdings scheint dieser Umstand nicht zur Verbreitung von LA-MRSA in der Bevölkerung beizutragen.2011 wurden in einer Studie in den USA in Geflügelfleisch Erreger nachgewiesen, die gegen neun Antibiotika resistent sind.